Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Als Schatzmeister der DGfE habe ich in den 90er Jahren mit Vergnügen meine Berichte von diesem Podium aus gegeben. Heute stehe ich hier mit einem weinenden Auge: Ich verabschiede mich von Ihnen als IuK-Beauftragter des Vorstandes.
Als Sie mich 1990 in den DGfE-Vorstand wählten, waren Begriffe wie „E mail“, „Internet“ oder„Homepage“ noch weitgehend unbekannt. Einige Jahre später befanden wir uns dann schon (so die Formulierung meiner „vision“) „auf dem Weg zu einem Internet-gestützten, integrierten Informations- und Kommunikationssystem Bildung“ (Erziehungswissenschaft, Bd. 8, H. 16 (1997), S. 24-52).
Inzwischen sind die neuen Medien Teil der "Bildung über die Lebenszeit" unserer wissenschaftlichen Fachgesellschaft geworden.
Viel verdanken wir dabei den Anregungen, die die DGfE durch ihre Mitarbeit in der „IuK-Initiative“ der wissenschaftlichen Fachgesellschaften und neuerdings in der „Deutschen Initiative für Netzwerk Information (DINI)“ erhalten hat. Diese Kooperation ist durchaus wechselseitig: Die Kollegen schätzen unsere erziehungswissenschaftliche Expertise und kritische Begleitung – man denke an Themen derzeitiger AGs wie z. B. E-Learning, Multimedia-Kompetenz, E-Learning-Plattformen. Die Fragen nach dem Bildungswert der neuen Medien sollten wir nicht den Psychologen oder Medientechnikern überlassen. Ich empfehle dem Vorstand, sich hier weiterhin zu engagieren und die Entwicklung kritisch mit zu gestalten.
Ein zweiter Teil des Lernprozesses im Programm „life-long-learning“ der DGfE liegt jetzt vor uns. Angesichts eines überbordenden Wildwuchses von Veröffentlichungen irgendwelcher Materialien von irgendwelchen Autoren auf irgendwelchen Servern irgendwo im Internet brauchen wir eine „Kultur digitalen Publizierens“.
Dazu gehören Antworten auf Fragen wie
Auf diese Fragen gibt es bereits Antworten - man denke an das erfolgreich abgeschlossene DFG-Projekt „Dissertationen Online“ oder die DINI-Empfehlungen für Dokumentenserver, die auch für einen DGfE-Dokumentenserver oder für DGfE-Autorenempfehlungen applikabel wären.
Wenn sich die DGfE in Richtung auf Professionalisierung und Internationalisierung weiterentwickeln möchte, wird sie sich mit diesen Themen beschäftigen müssen. Ich bin gespannt, wie sie sich dieser Lernaufgabe stellen wird.
Aktiv werde ich sie auf diesem Weg nicht mehr begleiten. Nach drei Jahren im Ruhestand haben sich meine Lebensperspektiven, die Prioritäten für ehrenamtliches Engagement und die Perspektiven meines persönlichen life-long-learning-Programms für die Restlaufzeit meines Lebens so verändert, dass ich mich ganz aus meinen beruflichen Aktivitäten zurückziehe.
Ich tue dies mit Bedauern, aber in großer Dankbarkeit für die gemeinsame Arbeit. Ich danke insbesondere den Vorsitzenden in dieser Zeit, Dietrich Benner, Dieter Lenzen, Ingrid Gogolin und Hans Merkens, darüber hinaus Ihnen allen für die Unterstützung in diesen 14 Jahren. Ich wünsche meinen Nachfolgern Erfolg und ähnlich spannende Erfahrungen.
Leben Sie wohl und bleiben Sie behütet!